Das G36 ist ein Gasdrucklader mit Drehkopfverschluss mit sechs Verriegelungswarzen. Ein wesentlicher Unterschied des G36-Systems gegenüber anderen Gasdruckladern besteht darin, dass der Verschluss nicht mit der Antriebsstange des Verschlusses verbunden ist. Es werden auch keine Pulvergase direkt zum Verschluss geleitet, wie beispielsweise beim Colt-Gewehr M16. Das G36 ist deshalb relativ unempfindlich gegen Verschmutzung durch eigene Pulvergase.
Nach der Schussabgabe werden die Verbrennungsgase durch eine Bohrung im vorderen Mittel des Laufes in die Gasabnahme auf den Gaskolben geleitet. Der Gaskolben ist mit einer Antriebsstange verbunden, welche einen Antriebsimpuls auf den Verschlussträger überträgt. Daraufhin bewegt sich der Verschlussträger nach hinten und drückt über seine Steuerkurve den Steuerbolzen des Verschlusskopfes nach unten. Dadurch wird der Verschlusskopf gezwungen, eine kleine Drehung auszuführen, so dass die Verriegelungswarzen frei werden und der Verschluss entriegelt.
Der Verschluss läuft weiter nach hinten und zieht die leere Patronenhülse über den Auszieher aus dem Patronenlager des Laufes. Die Patronenhülse wird vom Auswerfer schließlich ausgeworfen. Der weiter zurücklaufende Verschluss spannt die Schließfeder und drückt den Schlaghahn nach unten in dessen Raststellung.
Nachdem die restliche Rücklaufenergie des Verschlusses vom Verschlusspuffer am Ende des Rücklaufweges aufgezehrt wurde, erfolgt die Bewegungsumkehr. Die Schließfeder drückt den Verschlussträger wieder in die Ausgangsstellung, wobei durch den Vorlauf eine neue Patrone aus dem Magazin in das Patronenlager geführt wird. Der Verschlussträger dreht dabei den Verschlusskopf über dessen Steuerbolzen wieder in die Verriegelungsposition.
Bevor ein Gewehr ausgeliefert wird, muss es verschiedene Kontrollen durchlaufen, unter anderem einen Probeanschuss. Dabei werden mit besonders präzise laborierter Anschussmunition fünf Schüsse auf ein Ziel in 100 Meter Entfernung abgegeben. Der Streukreis der Geschosse darf nicht größer als 15 Zentimeter sein. Der mit üblicher Truppenmunition erzielte 100 m-Streukreis liegt dann durchschnittlich bei einem Durchmesser von 17 cm.
Das kleinere Kaliber im Unterschied zu den 7,62 mm des Vorgängers wurde vor allem aus drei Gründen eingeführt:
Der geringere Rückstoßimpuls erlaubt es dem Schützen, das G36 bei längeren Feuerstößen besser im Ziel zu halten und z. B. in der Bewegung auch mit angeklappter Schulterstütze effektiv zu schießen.
Bei gleichem Gewicht kann mehr Munition mitgeführt werden als beim G3.
Andere NATO-Länder verwenden die gleiche Munition, der Logistikaufwand ist damit geringer.
Gewicht mit leerem Magazin 3,63 kg
Maximale Schussweite 2.860 m
Kadenz 750 Schuss/min
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/8/8a/G36_CMag.jpg[img][/img][img]